Reflexion: Verwirrend ist es schon...
Dienstag, 9. August 2016
Verwirrend ist es schon...
...dass man sich schnell an Dinge gewöhnt und das was vorher war "vergisst" bis verdrängt.
Menschlich. Sicherlich.

Gleichzeitig bekommen Dinge im Nachhinein eine ganz andere Bedeutung zugemessen. Eine viel bessere, als sie es in dem Moment erhielten.
Ist das so? Wieso ist das so?
Allerdings wenn das so wäre dürfte es sehr viel weniger Depressive geben, müsste es sogar.
Oder ist das, was danach kommt noch schlimmer, und man misst dem Vorherigen eine bessere Bedeutung zu?
Nein kann irgendwie nicht sein, bei mir jedenfalls zur Zeit nicht.
Vielleicht vergisst man einfach das dazugehörige Gefühl, die Emotion, die man im schlimmen Momenten empfand. Im Unterbewusstsein ist dies aber noch gespeichert.
Ich hatte mich an die ständige Beeschallung und Berieselung von schlechter Mainstreamradiomusik, dem Gepöbel meines Vorgesetzten, abgestandenem Rauch, Geruch von Bier, sowie permanenter Geruch von Fett, Essen und scharfer Reinigungs- und Desinfektionsmittel gewöhnt, weil ich es in dem Moment musste.
Meine Hände hatten sich an den Gebrauch der Mittel allerdings nie gewöhnt, keine Creme half, ...
Heute stört es mich schon, durch das Fenster den Zigarettenqualm einatmen zu müssen. Ich hasse den Geruch von Hefe, mir wird schlecht davon. Wahrscheinlich bin ich de-desensibilisiert.
Aber zumindest nehme ich das überhaupt (wieder) wahr, dass ich es als störend empfinde.
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